Das Praktikum ist für die Schüler*innen eine jährliche Herausforderung, sich in einem neuen Umfeld zu bewähren.
Für uns Lehrpersonen ist es jedes Mal wieder erstaunlich:
Man hat die Schüler*innen 14 Tage – in den Osterferien – nicht gesehen. Jetzt trifft man sie an neuen Orten, manchmal in spezieller Arbeitskleidung und irgendwie ein ganzes Stück reifer – und das oft schon nach zwei bis drei Tagen vor Ort.
Natürlich ist das Praktikum die Sache der Schüler*innen. Unsere Aufgabe ist es, sie beim Besuch anzuregen, ihre Eindrücke in eine spannende Präsentation zu kleiden.
Ich freue mich aber immer auch auf diese Zeit, weil ich tolle neue Bereiche und spannende Sachen erfahre.
Etwa von Mo, der mich in interessante Details der Forstwirtschaft einführt – und das in einer Art, wie ich sie vielleicht von einem Oberstufenschüler erwartet hätte.
Von Lea erfahre ich, dass auch ein anscheinend einfacher Job im Einzelhandel, gar nicht so einfach ist. Man muss permanent aufmerksam sein – gerade mit Ware, die nicht mehr frisch ist.
Und gerade beim Biosupermarkt kommt es total gut an, wenn man nicht nur weiß, wo die Ware steht, sondern wo sie herkommt, wie sie schmeckt und wie sie zubereitet wird. Lea bewegt sich hier – das sagt ihre Praktikumsbetreuerin – erstaunlich routiniert. Ich bin beeindruckt.
Klasse ist auch der Weltladen. Natürlich steht hier vor allem die Idee des fairen Handels im Mittelpunkt. Aber Fabian hat auch jede Menge Gelegenheit (fast) alle Facetten, die zum Beruf des Einzelhändlers / der Einzelhändlerin gehören, richtig auszuprobieren. Norbert Schneeweiß treffe ich so fast jedes Jahr, weil sich seine tolle Praktikumsbetreuung über wie ein Lauffeuer weiterverbreitet.
Es gab auch viele andere tolle Erlebnisse, mein persönliches Highlight war jedoch der Besuch beim Hessischen Rundfunk.
Nina ist bei Christiane Schaak gelandet. Wie alle in der HR-Redaktion muss sie sich nicht spezialisieren, kann von Kultur bis Sport, von Politik bis Leserbrief über vieles berichten.
Am meisten beeindruckt mich der Green-Screen-Raum der Hessenschau. Hier erzählt uns ein Tontechniker eben mal, die ganzen Feinheiten eines Fernsehstudios – und das obwohl er eigentlich Mittagspause hat. Diese Begeisterung für den eigenen Beruf fasziniert mich – obwohl ich die natürlich auch von meinen Kolleg*innen kenne.
Nächste Woche beginnen dann schon am Mittwoch die Praktikumspräsentationen: Eine knifflige Aufgabe während des Praktikums besteht ja auch darin, immer gleich den Praktikumsbericht zu formulieren und auch Ideen für die Präsentation des eigenen Praktikums sofort umzusetzen .
Ich bin überzeugt, dass viele der Schüler*innen des 6. Jahrgangs – sie haben wir zu den Präsentationen eingeladen – über diesen Eindruck Lust bekommen werden, aus der FCS und auch sich selbst heraus zu gehen.